Neues Kochbuch: Mälzer & Witzigmann – zwei Köche ein Buch

Ich war ja neugierig, wie ein gemeinsames Kochbuch von dem Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann und Tim Mälzer so sein mag. Generell gehören weder die Kochbücher von Witzigmann noch Mälzer zu meinen Kochbuch-Favoriten.

Was soll ich sagen: In erster Linie finde ich dieses Buch schon eine reine Selbstdarstellung der beiden Köche. Sie betonen in einem Interview mit Vincent Klink gleich zu Beginn die Wichtigkeit frischer, guter Produkte und wie gewissenhaft sie damit umgehen. Das ist ja nicht wirklich etwas Neues (für Tim Mälzer vielleicht schon, wenn man an seine Anfangszeit bei Vox mit „Schmeckt nicht – gibt’s nicht“ denkt :-)). Sehr einfach stellt sich die Struktur des Kochbuches dar: Salate, Eier, Suppen und Eintöpfe, Fisch und Meeresfrüchte, Fleisch, Gemüse, Geflügel, Dessert, Beilagen.

Auf den ersten Blick denkt man beim Anblick der Rezepte, na wirklich neu und kreativ ist das ja alles nicht. Liest man allerdings in die Rezepte rein, ist das Kochbuch nicht uninteressant und man bekommt Lust, das ein oder andere gleich nachzukochen oder zumindest einige der Tipps – insbesondere von Witzigmann – zu nutzen. Die österreichischen Rezepte von Witzigmann haben es mir besonders angetan: Topfenknödel oder die gerollten Nudelschnecken mit Spitzkohl und gekochtem Schinken. Lecker liest sich auch das Kartoffel-Käse-Soufflee oder das Estragonhuhn in sahniger Tomatensauce oder das Auberginen-Carpaccio oder Sofritto mit Büffelmozzarella (=fein gewürfeltes Gemüse passt zu Pasta oder Fleisch, fast wie Risotto aus Gemüse). Nicht immer kann man erahnen, von wem welches Rezept stammt.

Kurios, aber doch irgendwie sinnvoll: Die beiden Herren haben eine ganze Doppelseite dem Rezept eines hartgekochten Eis gewidmet. Dazu schreiben Sie „So einfach und doch so schwer…“. Die beiden Herrn lassen das Ei nämlich im kalten Wasser in einem Topf aufkochen, nehmen es dann vom Herd und lassen es 12 Minuten nur ziehen. Nicht schlecht – so besteht immerhin keine Gefahr, dass es total trocken und „grün“ am Rand des Eigelbs wird. Kanntet Ihr das? So hat sich die Doppelseite für mich schon mal gelohnt. Witzigmann piekt die Eier auch nicht an. Er gibt einen Spritzer Essig ins Wasser. Wenn die Schale beim Kochen reißt, tritt dann kein Eiweiß aus. Aha! Nachtrag: Ich habe es ausprobiert – klappte nicht, das Ei war noch viel zu flüssig. Zukünftig muss die iPhone-App wieder herhalten.

Überhaupt sind die Zitate des Jahrhundertkochs Witzigmann echt unterhaltsam: „Irgendwas ham’ma vergessen. Die Sau!“ oder „Samira kenn ich auch eine, a Hübsche“ (eigentlich geht es um Kartoffelsorten).

Für alle, die auf Promiköche stehen, ein schönes Kochbuch. Werde mal daraus kochen und berichten.

Melanie
Melanie

Ich bin die Gastgeberin von Blanda’s, dem Weblog für „Inside Outside Living“, Lifestyle und Dekoration in Wohnung und Garten, gutes Essen und stilvolle Gastlichkeit. Und schreibe hier seit 2007 über Dinge, die ich liebe.

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