Rezepte für zwei Varianten Holunderbeersirup – dem großen Bruder vom Holunderblütensirup

Wenn eins zurzeit wirklich „IN“ ist, dann ist es Holunderblütensirup. Das Zeug ist aber auch wirklich super lecker. Am besten schmeckt der Sirup frisch gemacht zur Holunderblütenzeit. Doch die ist bekanntlich nicht das ganze Jahr über. Mutter Natur lässt uns Genießer aber natürlich nicht im Stich, und nun sind die Holunderbeeren, wenn nicht alle Blüten von uns im Mai abgegrast wurden, reif. Auch aus Holunderbeeren kann man einen köstlichen Sirup machen. Dieser schmeckt köstlich – einfach in Mineralwasser oder auch in einem Gläschen Sekt. Außerdem soll Holunderbeerensirup sehr gesund sein und sogar bei Erkältungen helfen. Mit Korb, Gartenschere und dem Stock für die Speicherklappe, der sich dank des Hakens am Ende ganz hervorragend zum Ernten der höher gelegenen Äste eignet*, bewaffnet ging es zur Ernte und dann an den Entsafter & Co.

Ausgedacht habe ich mir zwei Varianten: eine mit Vanille und Zitrone „Jasmin Style“ und eine weitere mit Ingwer, Zimt, Kardamom und Orange „Meli Style“.

*Mein Dank gilt Jasmin von Veilchenschön für diese Idee mit dem Speicherkappenstock (professioneller Name unbekannt) und die tatkräftigen Unterstützung.

Zutaten für zwei Varianten: 1. Holunderbeerensirup mit Vanille und Zitrone, 2. Holunderbeerensirup mit Ingwer, Zimt, Kardamom und Orange

1. Variante „Jasmin Style“ für 1 Liter Holunderbeerensaft:
– 500 g Zucker
– 1 Vanilleschote (lieber eine gute wählen, als eine total vertrocknete, die kaum Aroma abgibt): Vanillemark und ausgekratzte Vanilleschote getrennt zugeben
– 2 Bio-Zitronen in Scheiben geschnitten
– 2 Päckchen Zitronensäure

2. Variante „Meli Style“ für 1 Liter Holunderbeerensaft:
– 500 g Zucker
– 1 Stück Ingwer ca. 8 cm lang, geschält und in ca. 1 cm dicke Scheiben geschnitten
– 4 Kapseln Kardamom, angedrückt
– 2 Zimtstangen im Ganzen
– 1 ungespritzte Orange in Scheiben geschnitten
– 2 Päckchen Zitronensäure

Tipp: Schält den Ingwer mal mit einem Löffel. Das geht super gut, soll die Kraft des Ingwers erhalten und Du hast weniger Verlust der tollen Wurzel! (Gesehen bei Lanz kocht! von Koch Chakall)

Vorbereitungsarbeiten für den Holundersaft

Rezepte für zwei Varianten Holunderbeersirup - dem großen Bruder vom Holunderblütensirup Essen

Wichtig bei Holunderbeeren ist die Vorarbeit, leider: Von den  ungewaschenen, gepflückten Holunder-Dolden die Beeren abzupfen! Das geht entweder recht gut mit einer Gabel, mit der Ihr die Beeren von den Dolden abzieht, oder auch direkt mit den Händen. Keine Angst der farbige Saft an den Fingern geht später leicht wieder ab. Allerdings weniger gut von der Kleidung – Schürze tragen kann helfen. Wählt am besten für das Auffangen der Beeren eine große Schüssel. Denn, um nun die grünen oder nicht ganz reifen Beeren auszusortieren, füllt die große Schale mit kaltem Wasser auf. So schlagt Ihr zwei Fliegen mit einer Klappe, die Beeren werden gewaschen – und die unreifen Beeren schwimmen oben auf und Ihr könnt sie leicht aussortieren.  Die unreifen Beeren und auch die Dolden können durch das Entsaften Euren Saft wirklich ungenießbar machen und beim späteren Genuss dolle Bauchschmerzen und Koliken verursachen!! Beeren aber nicht zu lange wässern, sonst verlieren sie zu viel Saft.

Rezepte für zwei Varianten Holunderbeersirup - dem großen Bruder vom Holunderblütensirup Essen

Jetzt endlich können die Beeren entsaftet werden. Ich hatte idealerweise einen Entsafter und musste meine Beeren nur einfüllen, Wasser in die untere Schale geben, Herd anstellen und das Ergebnis auffangen. Ohne Entsafter packt Ihr die Holunderbeeren in einen großen Topf und lasst sie mit wenig Wasser aufkochen. Die Früchte so lange mit geschlossenem Deckel kochen lassen, bis die Schale aufplatzt. Nun die Früchte durch ein feines Sieb passieren/ausdrücken und den Saft auffangen.

Das Anstrengendste habt Ihr nun hinter Euch – jetzt kommt der kreative Teil :-).

Zubereitung und Vollendung des Sirups

Rezepte für zwei Varianten Holunderbeersirup - dem großen Bruder vom Holunderblütensirup Essen

Holunderbeerensaft und alle Zutaten in einen Topf geben und zum Kochen bringen. Die Mischung ca. 3-5 Minuten köcheln lassen. Evtl. Schaum abschöpfen. Den Topf vom Herd nehmen und ca. 20-30 Minuten ziehen lassen (den mit Vanille kürzer als die Variante mit Ingwer). Nun den Sirup durch ein Sieb passieren und in saubere, in kochendem Wasser ausgespülte Flaschen abfüllen und verschließen. Den Sirup abkühlen lassen und danach im Kühlschrank aufbewahren. Da der Sirup nicht konserviert ist, hält er im Kühlschrank 1 bis 2 Wochen. Eignet sich auch wunderbar als Geschenk – so ein Fläschchen.

Mein Tipp: Ihr könnt den Sirup auch in Eiswürfelbeutel abfüllen und einfrieren. Der Vorteil, der Sirup hält länger und es ist ein schöner, leckerer Hingucker, wenn Ihr ein oder zwei Holunderbeeren-Eiswürfel beispielsweise in ein Glas Sekt packt und serviert.
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Melanie
Melanie

Ich bin die Gastgeberin von Blanda’s, dem Weblog für „Inside Outside Living“, Lifestyle und Dekoration in Wohnung und Garten, gutes Essen und stilvolle Gastlichkeit. Und schreibe hier seit 2007 über Dinge, die ich liebe.

8 Comments
  • Pingback:Selbstgemachter Limetten-Ingwer-Sirup | neue/ess/klasse - das blog für gutes essen und stilvolle gastlichkeit
    Posted at 09:02h, 05 August Antworten

    […] August 2011 von Melanie | Keine Kommentare Da ich ja nun schon mal in Sachen Sirup, Holunderbeersirup, in Aktion war, habe ich auch gleich einen Limetten-Ingwer-Sirup selbstgemacht. Hier mein […]

  • berlin catering
    Posted at 13:27h, 10 August Antworten

    … die Version mit Holunderbeerensirup mit Ingwer, Zimt, Kardamom und Orange hat mir am besten gefallen, probieren wir aus!

    • anne
      Posted at 18:51h, 25 August Antworten

      Hört sich gut an! HILFREICH wäre aber trotzdem wenn man wüsste wie viel Gramm Holunderbeeren man bräuchte damit man den Saft auch produzieren kann!!!

      Danke.

      lg anne

      • Melanie
        Posted at 09:28h, 27 August Antworten

        Hallo Anne, die Mengen beziehen sich immer auf das Endprodukt, den Holunderbeerensaft – 1 Liter Saft : 500 g Zucker. Da nicht alle Beeren gleich viel Saft ergeben, kann man die Menge der Dolden, die Du sammeln solltest, nur schwer bestimmen. Einen Korb voll solltest Du aber schon sammeln.

  • anne
    Posted at 18:49h, 25 August Antworten

    Hört sich gut an! HILFREICH wäre aber trotzdem wenn man wüsste wie viel Gramm Holunderbeeren man bräuchte damit man den Saft auch produzieren kann!!!

    Danke.

    lg anne 🙂

  • Maja
    Posted at 10:10h, 10 September Antworten

    Bin gerade am Holunderbeeren von den Dolden streifen…
    Mir würde helfen, wenn ich wüsste, wieviel Gramm Zitronensäure in einem Päckchen sind!
    Habe noch einen Tipp betr. „abbeeren“ gelesen: Dolden in Tiefkühlsack geben und tiefkühlen. Die Beeren sollen nachher abgeschüttelt werden können. Ich probiere es auf jeden Fall aus!

    • Melanie
      Posted at 15:02h, 11 September Antworten

      Hallo Maja, 5 g sind in einem Päckchen. Gruß Melanie

  • Enzo
    Posted at 20:04h, 23 September Antworten

    Prima Rezept für Holunderbeersaft, aber leider kein Holunderbeersirup, ich suche ein Rezept für Holunderbeersirup, der so zäh war das er sich nicht in Flaschen füllen lies und auch nur heiss in Gläser gefüllt werden konnte.

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