Die Investition „Zeit“ lohnt immer beim Kochen

Dies ist die Kocherkenntnis des Samstags gewesen. Aber es stimmt wirklich. Je mehr Zeit man beim Kochen investiert, desto besser ist das Geschmackserlebnis – und das folgt ganz klar einer linearen Kurve. Das heißt konkret, wenn man zum Beispiel einen Fond selbst macht und ihn dann für Saucen, Risotto etc. einsetzt, werden die Speisen wesentlich schmackhafter als mit gekauftem Fond. Oder wenn man Schmorgerichte wirklich lange und sanft gart, zergehen sie wie Butter auf der Zunge. Oder wenn man Pasta selbst macht, schmeckt ein Pastagericht um Welten besser. So auch am Samstag bei uns.

Es gab Wild-Bolognese mit selbstgemachten Bandnudeln. Hmmm, war das lecker.

Die Investition "Zeit" lohnt immer beim Kochen EssenDer Papa von der Freundin meines Bruders ist Jäger und vor ein paar Wochen haben wir von ihm ein komplettes zerlegtes Wildschein – einen Überläufer – gekauft. Unsere Tiefkühltruhe platzt nun aus allen Nähten. Ein Teil des hervorragenden Fleisches sind auch kleine Pakete aus Fleischresten (hier etwa 1 kg), die man wunderbar zu Hackfleisch verarbeiten kann. Also kam zuerst die Kitchen Aid mit dem Wolfaufsatz ins Spiel. Zweimal durchgedreht kam das Fleisch dann mit Zwiebeln (2 Stück) und Knoblauch (eine halbe frische! junge Knolle) in Olivenöl ab in die Pfanne zum Anbraten. Natürlich in mehren Portionen, damit es auch wirklich anbrät.

Dann kommt der wichtigste Teil: Das angebratene Fleisch mit den Zwiebeln/Knoblauch ein wenig mit Puderzucker bestäuben und ca. 1 1/2 Eßl. Tomatenmark in der Pfanne gut mit anbraten. Dann den Rotwein (ca. 1 großes Glas) nach und nach vollständig einkochen lassen. Anschließend nach Geschmack geschälte Tomaten und Wildfond (ca. 500 ml) dazugeben. Gewürzt habe ich mit 3 Lorbeerblättern, 6 Wachholderbeeren, 8 Pfefferkörnern, 1 kleinen Chilischote, einer Stange Zimt und 2 Zweigen Rosmarin sowie etwas Thymian. Dann braucht man besagte Zeit. Wir haben es locker 1 1/2 – 2 Stunden leise köcheln lassen. Die letzten 20 Minuten mit offenem Deckel, damit die Sauce etwas einkocht. Am Ende mit Salz und evtl. etwas Pfeffer abschmecken und einen Eßl. kalte Butter zugeben.

Die Investition "Zeit" lohnt immer beim Kochen EssenSo nun zur Pasta. 500g doppelgriffiges Mehl mit 3 ganzen großen Eiern und zwei 2 Eigelben sowie einer Prise Salz verkneten. Macht kein Öl in den Teig, das braucht es nicht. Den Teig für 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen (da war er wieder, der Zeiteffekt beim Kochen). Nun ab auf die Nudelmaschine und immer wieder ausrollen, ausrollen, ausrollen (ihr merkt es, da ist wieder die Zeit mit im Spiel). Nun geht es dann aber alles ganz schnell, denn die frische Pasta muss nur ganz kurz im kochenden Wasser aufwallen. Fertig!!! Und schnell ab zum Essen, denn der Esser wartet auf die Pasta, nicht die Pasta auf den Esser.

Melanie
Melanie

Ich bin die Gastgeberin von Blanda’s, dem Weblog für „Inside Outside Living“, Lifestyle und Dekoration in Wohnung und Garten, gutes Essen und stilvolle Gastlichkeit. Und schreibe hier seit 2007 über Dinge, die ich liebe.

3 Comments
  • Katia
    Posted at 12:58h, 26 Mai Antworten

    Ich liebe Wildsugo, und dann auch noch vom Wildschwein!!!!

    Göttlich!

  • Barbara
    Posted at 13:31h, 26 Mai Antworten

    Ihr Glücklichen – ein richtiges leckeres Wildschwein… 🙂

    Super, Zeit investieren hat sich hier gelohnt, ich lasse mir in Gedanken die selbstgemachte Pasta und diese göttliche Wild-Bolognese im Mund zergehen. Traumhaft.

  • Melanie
    Posted at 12:52h, 28 Mai Antworten

    @Katia: Du hast eigentlich recht. Ich sollte es lieber Wildsugo nennen. Das klingt viel viel besser.
    @Barbara: Mensch, da hätten wir Dir etwas rüber senden müssen 🙂

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