In meiner Küche geht nichts über frisch gemahlenen Pfeffer. Meist ein schöner schwarzer Pfeffer kommt in meine Mühle oder Mörser. Doch ich finde es gar nicht so leicht, die richtige Pfeffermühle zu finden. Eine Mühle mit langer Lebensdauer, guten Mahlergebnis und angenehmen Handling. Die große tolle, die Ihr da beispielsweise auf dem Foto seht, finde ich zwar super toll. Sie eignet sich für das Nachpfeffern am Tisch und macht dort dann wirklich was her. Wie in einem schönen italienischen Restaurant: „Pepe?“ kann man liebevoll nachfragen. Allerdings – nun schon die dritte dieser Art in unserer Laufbahn – ging bei allen schnell das Mahlwerk kaputt, obwohl kein Schnäppchen. Sehr ärgerlich ist das, denn nun taugt dieses letzte Exemplar wirklich nur noch zur Küchendeko.
Seit Jahren besitze ich allerdings meine Alessi-Pfeffermühle und dieses Teil ist nicht klein zu bekommen, wunderbar. Selbst über dem Topf „mühlend“ behält sie einen klaren Kopf und das Mahlwerk arbeitet immer noch wie am ersten Tag! Ich weiß, eigentlich soll man die Mühlen nicht über einem dampfenden Kochtopf verwenden, aber es geht halt einfach schneller, so zu würzen, oder?
Der Nachteil meines Lieblingsstücks ist aber, wie bei den meisten Gewürzmühlen, dass man immer zwei Hände braucht, um den guten Pfeffer rauszumühlen. Das ist ein großer Nachteil, wenn man beispielsweise Hackfleisch abschmeckt und die Masse am liebsten mit den Händen verkneten. Oder auch beim Fleischwürzen mit seinen Fleischhändchen dann immer wieder die arme Mühle anfassen muss, so dass sie nach der Aktion wirklich mitunter sehr klebrig und eklig aussieht.
Da kam mir Ikarus gerade recht, denn ich durfte die Einhand-Gewürzmühle „Michelin“ testen – mit Beleuchtung sogar.
Insgesamt war das eine eher langfristige Angelegenheit. Mein Einverständnis hatte ich schnell gegeben, doch es dauerte viele Wochen, bis die Mühle endlich meinen Postboten und dann mich erreichte. Vor ein paar Tagen war es dann endlich soweit – ich habe schon gar nicht mehr daran gedacht, geglaubt, da kam das Päckchen mit dem Testobjekt.
Sofort machte ich mich ans Auspacken. Doch, die nächste Hürde war zu nehmen: Einhandmühlen, die ohne körperlichen Einsatz funktionieren sollen, brauchen irgendwo her Energie. Gleich 4 Batterien waren gefragt. Liebe Hersteller, wenn Ihr es gut mit Euren Kunden meint, dann packt doch für die Erstbefüllung einfach gleich die passenden Batterien dazu! So vergingen also wieder 2-3 Tage, bis ich dazu kam, die Batterien zu besorgen, denn wer hat doch gleich 4 Batterien zuhause parat. Warum braucht man eigentlich für so ein kleines Gerät 4 Batterien. Hm, bin halt kein Produktentwickler…
Gleich am Abend kam die Mühle zum Einsatz. Mit etwas roher Gewalt bekam ich auch das Gefäß für die Pfefferkörner auf und lud es bis oben hin voll. Die Mahlstärke kann man an einem kleinen Rädchen vor dem Mahlwerk wie auch bei anderen Mühlen gängig, einstellen, denn natürlich war es zu Beginn zu grob eingestellt. Jetzt würzen. Mühle dazu drehen und den kleinen Schalter auf der anderen Seite des Mahlwerks anschalten. Würzen beendet, ausschalten. Keine schmutzige Mühle, frisch gemahlener Pfeffer im Essen. Funktioniert. Die Beleuchtung brauche ich persönlich allerdings nicht – höchstens beim Nachwürzen im Kerzenschein am Tisch – aber wozu bräuchte man sonst die 4 Batterien.
FAZIT: Die Mühle erfüllt ihren von mir erwünschten Zweck – einhändiges, bequemes Mahlen. Das Malergebnis ist mir aber nicht einheitlich und fein genug (mal gröbere und feinere Gewürzstückchen in einem Mahlvorgang). Das finde ich nicht so schön. Was mich total nervt ist der Deckel vor dem Mahlwerk. Dieser lässt sich für meine Begriffe zu schwer aufsetzen, da er auch nur in eine bestimmte Richtung passt. Durch die ergonomische Form, kann man die Mühle auch nicht auf ihr Mahlwerk stellen und so vor Stau schützen. Das Gewicht der Mühle ist o.k., nicht zu schwer – nicht zu leicht. Das Design ist allerdings eher durchschnittlich. Während des täglichen Kochens habe ich aber gemerkt, dass ich einfach doch wieder zu meiner alten Alessi-Mühle oder gleich zum großen Mörser greife… Schade, eigentlich.
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