Vor ein paar Wochen habe ich zwei CDs mit Kinderhörspielen zugeschickt bekommen. Doch es waren nicht irgendwelche Hörspiele, sondern interaktive Hörspiele: Eingebettet in eine Geschichte kann parallel ein Rezept von Johann Lafer gekocht bzw. gebacken werden. Quasi die SWR3-Grillparty für Kinder mit dem Sternekoch. Tolle Sache, dachte ich. Doch die CD ohne Kinder zu testen, macht gar keinen Sinn. So sprach ich Uschi an, ob wir nicht mit Ihrer Kindergruppe im Kinderhaus in Bühl die CD testen können.
Und es klappte. Heute hatte ich meinen „Back-Termin“ im Kinderhaus! Kulinarisch ist das Kinderhaus ohnehin ganz weit vorne, denn es bewirtschaftet eine eigene Küche, in der jeden Tag frisch gekocht wird. Wunderbar. Am besten gefällt mir die Speisekarte. Denn auch die kleinen Gourmets, die noch nicht lesen können, wissen dank der Fotos ganz genau, auf was sie sich zum Mittagessen freuen dürfen.
Fünf Nachwuchsköche, Kochzauberer und Bäcker in spe hatte Uschi ausgewählt. Alle fünf Erstklässler, die nach ihren Hausaufgaben wirklich sehr große Lust hatten, mitzumachen. Mit Schürzen, CD-Player und allen Zutaten bewaffnet machten wir sieben uns es in der Küche gemütlich. Die Kinder waren Feuer und Flamme: Lady Muffin & Herrn Klops, Folge 2, Tortenschlacht auf hoher See ging los. Johann Lafer persönlich begrüßte uns und sprach vom Zaubern und dass er das Rezept erfunden hat – toll. Ein Mädchen, Anna-Lena, kannte Johann Lafer sogar aus dem Fernsehen. Ja, ja Johann Lafer hat eine breite Fangemeinde. Beim darauffolgenden Song auf der CD wurde schon ein bisschen mitgewippt.
Dann mussten wir uns alle aber gedulden, denn wir mussten erst einmal der Geschichte zuhören, bevor die Eier in der Schüssel aufgeschlagen werden konnten. Uschi und ich fanden, leider etwas zu lange. Die Konzentration der Kids ging schon etwas nach unten. Lady Muffin spricht mit einem englischen Akzent. Hm, schade, fanden die Erzieherinnen. Außerdem benutzte sie hin und wieder Worte – wie delikat – die die Kinder nicht kannten. Und was ist denn eine Prise Salz… Wer ist überhaupt Smutje? Die offenen Fragen konnten wir klären.
Endlich kam der Handmixer zum Einsatz, die Geschichte wurde zur Nebensache und Uschi und ich mussten ganz schön aufpassen, dass wir die nächsten Handlungsanweisungen von Lady Muffin nicht verpassten. Ein Glück gibt es die Pause-Taste. Der Teig nahm Form an, auch wenn wir die Ei-Mehl-Backpulver-Speisestärke-Puderzucker-Mischung am Ende etwas zu lange schlugen, so dass die Luft, die wir in die Eiermasse geschlagen hatten, wieder entwich… Schließlich musste jedes Kind den Handrührer ordentlich einsetzen.
Da die Kids die Zutatenliste einfach zu kurz war, kam die Idee auf, noch Kakaopulver in den Teig zu geben. Kein Problem: Wir wollten Schokokuchen haben.
Nun kam der Kuchen in den Ofen – 20 Minuten warten, das geht. Immerhin mussten wir probieren, ob unsere Kuchendeko, die Smarties, auch wirklich schmeckt. Die Geschichte lief weiter. Der Papagei erzählte von seinen Erlebnissen auf dem Meer oder war es Herr Klops. So ganz haben wir, bis auf Theresa, der Geschichte nicht im Detail gelauscht. 10 Minuten den Kuchen nun abkühlen lassen. Da mussten wir alle erst einmal etwas trinken. Backen macht durstig.
Jetzt kam aber das absolute Highlight: Denn der Kuchen wurde mit warmer Aprikosenmarmelade bestrichen, und das von jedem Kind. Eine perfekte Glasur wurde das. Dann weiter mit der Dekoration: Smarties und Gummibärchen machten unseren Kuchen zum Unikat. Vielleicht ist die Deko etwas üppig ausgefallen, aber lecker wars. Denn selbstverständlich wurde der Kuchen sofort verkostet! Sogar die anderen Kinder im Kinderhaus durften probieren – sogar ich (ich wurde quasi liebevoll gezwungen 🙂 ). Auch wenn dem Kuchen, geschuldet unseren Rühraktionen, ein bisschen das Volumen und die Höhe fehlte, war er total lecker! Tolles Rezept, danke an Johann Lafer.
FAZIT: Eine tolle Idee ist diese interaktive Kinder-Koch-CD! Es macht Spaß auch wenn die Kids die Geschichte vielleicht danach noch einmal in Ruhe anhören sollten, denn die ist ganz klar zu kurz gekommen. Zu Beginn sollte man schneller zum Thema kommen, meinen wir, und Lady Muffin ist schon „very britisch“. Vielleicht wäre es lustiger gewesen, Johann Lafer wäre Lady Muffin – also Meister Muffin – gewesen.
Mein ganz besonderer Dank geht an die Kids: Es war ein toller Nachmittag mit Euch. Dicker Drücker auch von mir.
4 Comments
Thea
Posted at 19:01h, 11 OktoberWirklich eine sehr schöne Idee. Aber nach Deiner Beschreibung sollte man für weitere Produktionen tatsächlich Änderungen vornehmen. Bessere Zutatenliste z.B., und der längere Teil zum Zuhören sollte auf die Wartezeit verlegt werden, damit die Kinder nicht zu ungeduldig und hibbelig werden, bis ihr Koch-/Backergebnis fertig ist.
Trotzdem vielen Dank für den netten Beitrag.
Melanie
Posted at 11:16h, 12 Oktober@Thea: Genau so ist es. Wobei ich sagen muss, dass die Zutatenliste perfekt war. Auch die Menge war super, denn somit hat das Backen nicht lange gedauert. Herr Lafer hat sehr gute Arbeit geleistet. Die Kinder sind nur wirklich so motiviert gewesen, dass sie backen wollten und das Zuhören der langen Geschichte auf der Strecke blieb. Das kann aber natürlich ganz anders sein, wenn man nur mit einem Kind backt. Außerdem kann man die Geschichte ja auch danach noch einmal hören.
Katharina
Posted at 12:17h, 17 OktoberTolle Sache, die Kinder hatten sogar ganz bestimmt einen tollen Tag…. 🙂 super schön geworden Kompliment …
Nicole
Posted at 10:24h, 15 OktoberHey Melanie, das ist ja eine großartige Sache! Wusste gar nicht, dass es so etwas gibt! Eine interaktive Koch-CD wäre auch für meine beiden genau das richtige, so langsam sind sie nämlich in dem Alter, wo sie sich anfangen, dafür zu interessieren, was Mama da in der Küche macht. 😉 Der fertige Kuchen sieht auch sehr lecker aus – und so schön bunt! 🙂 Liebe Grüße, Nicole