neue-ess-klasse: Quark, Mehl und Margrine-Teig fast wie Blätterteig

Kaum zu glauben, aber es funktioniert: Blätterteig in der einfachen Variante ohne Butter und großen Aufwand

Man lernt immer wieder dazu! Ein Glück, möchte man sagen. Meine liebe Mama hat mir letzt von einem Teig vorgeschwärmt, der total einfach ist und ein super Ergebnis bringt. Ganz ohne Butter, Hefe, Backpulver… Dann sagte sie mir die Zutaten: Du mischst einfach je zu einem Drittel Magerquark, Mehl und Margarine. Dies war der Zeitpunkt als mein Gehirn sagte: Puhhhhh. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass das schmecken sollte. Kennt Ihr das? Man hört oder liest ein Rezept und in manchen Fällen sagt man sich, „ja das schmeckt bestimmt“ oder auch „das kann so gar nicht lecker sein“.

Ich war in diesem Fall ganz klar bei „das kann so gar nicht lecker sein“! Was soll das für ein Teig sein – ohne die gute Butter, ohne Zucker, ohne Eier. Und dann soll das so ähnlich wie Blätterteig werden… Das kann nicht sein. So etwas kommt nicht in meine Küche. Einige Wochen später, als ich zu Besuch bei meinen Eltern war, wurde ich eines Besseren belehrt. Meine Mutter hatte mit diesem Teig und einer schlichten Füllung aus Pflaumenmus und Aprikosenmarmelade kleine Köstlichkeiten gebacken. Meine Mama würde sagen: „Die kleinen Teilchen waren ein Raub der Flammen.“ Ruckzuck gegessen.

Wenn man sich als Tochter dann sooooo irrt, muss man es natürlich nachbacken. So geht’s:

Die süße Variante

neue-ess-klasse: Quark, Mehl und Margrine-Teig süß gefüllt

Am Vortag – und das ist super wichtig!: Je zu einem Drittel  (z.B. je 250 g – ergibt ca. zwei Bleche Ravioli) Magerquark, Mehl und Margarine mit der Küchenmaschine oder Hand zu einem homogenen Teig kneten. Diesen in Klarsichtfolie wickeln und über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen. Keine Ahnung, was chemisch gesehen der Quark dort mit der Margarine und dem Mehl genau macht… Meine Chemiekenntnisse geben eine Erklärung nicht her.

Am nächsten Tag holt Ihr den Teig aus dem Kühlschrank. Er sieht übrigens noch genauso weich und klebrig wie am Vortag aus. Ich war immer noch skeptisch, sehr skeptisch. Ihr legt ihn nun auf eine bemehlte Arbeitsfläche, bestäubt ihn mit Mehl und oh Wunder Ihr könnt ihn total leicht und wunderbar ausrollen. Er ist ganz zart und geschmeidig. Rollt ihn ca. auf 2mm Dicke aus. Dann einfach mit einem Glas oder Förmchen Kreise auszustechen. Die Kreise der ersten Hälfte des Teiges auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Diese in der Mitte mit einem Klecks Marmelade – kein Gelee! – bestücken, die Ränder dabei frei lassen. Ich habe Feigenmarmelade mit Honig gewählt. Nun auch aus der zweiten Hälfte des Teiges Kreise ausstechen und diese jeweils passgenau auf die ersten Kreise mit der Marmelade legen. Nun die Ränder vorsichtig andrücken. Ihr müsst kein Eiweiß, Wasser oder Sahne verwenden, um die beiden Hälften zusammenzukleben. Das machen alles Quark, Mehl und Margarine… Vertraut mir :-).

Die Ravioli nun bei 220 Grad Ober- und Unterhitze im Backofen ca. 12 Minuten goldbraun backen. Ihr könnt beobachten, wie der Teig – ähnlich wie Blätterteig hoch geht. Lasst sie nicht zulange backen, denn sonst werden sie leicht trocken.

Danach aus dem Ofen nehmen und mit Puderzucker bestäuben. Ihr könnt das Gebäck lauwarm essen oder auch abgekühlt. Wichtig für die Aufbewahrung, nicht luftdicht in einer Dose verschlossen lagern, sondern offen. Ist auch kein Problem, die werden sicher ganz schnell gegessen sein. Man kann sie auch auf Vorrat einfrieren und dann einfach an der Luft kurz auftauen lassen. Es ist irre, wie der Teig durch die Füllung Geschmack bekommt und wie schön locker er ist.

Dies die süße Variante.

Die herzhafte Variante

neue-ess-klasse: Quark, Mehl und Margrine-Teig salzig gefüllt

Es geht auch herzhaft. Dazu genauso verfahren, wie oben beschrieben und eine herzhafte Füllung verwenden. Ich habe eine Variante mit getrockneten Steinpilzen und Mozzarella gewählt. Dazu ca. 15 g getrocknete Steinpilze mit kochendem Wasser übergießen und ca. 15 Minuten ziehen lassen. Durch ein Sieb geben und die Pilze etwas ausdrücken, danach kleinschneiden. Eine Schalotte würfeln und in einen Essl. Olivenöl farblos in einer Pfanne anschwitzen. Die Steinpilze hinzugeben, mit Salz, Pfeffer und etwas Thymian abschmecken. Abkühlen lassen.

Nun einen Klecks der Steinpilzmischung auf den unteren Kreis mittig setzen und ein kleines Stück Büffelmozzarella draufgeben. Dann den zweiten Teigkreis daraufsetzen und festdrücken. Ebenfalls bei 220 Grad Ober- und Unterhitze im Backofen ca. 12 Minuten goldbraun backen. Diese Variante schmeckt warm viel besser als kalt. Bei der Füllung könnt Ihr kreativ sein: z.B. mit getrockneten Tomaten, div. Kräutern, Schafskäse, Spinat….

Wem die Bastelei mit den Ravioli Euch zu viel ist: Man kann auch Streifen aus dem Teig schneiden, diese längs drehen, z.B. mit großen Salz sowie Rosmarin bestreuen und erhält Knusperstangen….

Danke, liebe Mama, dass Du mich überzeugt hast. Ein tolles Teigrezept.

 

Melanie
Melanie

Ich bin die Gastgeberin von Blanda’s, dem Weblog für „Inside Outside Living“, Lifestyle und Dekoration in Wohnung und Garten, gutes Essen und stilvolle Gastlichkeit. Und schreibe hier seit 2007 über Dinge, die ich liebe.

2 Comments
  • Christine
    Posted at 08:39h, 18 September Antworten

    Hallo Melanie

    ich habe das Rezept ausprobiert und bin positiv überrascht. Ich habe es mit glutenfreiem Mehl gemacht und als Blätterteigersatz für Cremschnitten verwendet. Die Konsistenz ist nicht ganz so zart wie beim richtigen Blätterteig aber der Aufwand war mir einfach zu hoch. Jetzt werde ich das ganze noch mit Butter versuchen.

    Danke fürs Rezept!

    • Melanie
      Posted at 09:43h, 19 September Antworten

      Hallo Christine, ich war auch total überrascht. Es soll aber nur mit Margarine so funktionieren. Frag mich nicht warum. Viele Grüße Melanie

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