Neue Küche, neue Kochbücher: Neues von Cornelia Poletto, Nelson Müller und zu wildem Kochen

So, jetzt ist sie nach 3 1/2 Wochen endlich fertig: unsere neue Küche. Ich gebe es zu, ein paar Kinderkrankheiten hat sie noch. Ich musste auch lernen, dass dies bei einem Kücheneinbau ganz normal ist, obwohl ich vorher dachte: Mit mir als Bauleitung klappt das alles perfekt und termingerecht. Von wegen… Aber das ist ein anderes Thema. Widmen wir uns schöneren Dingen. Neuen Kochbüchern. Drei neue Schmöker habe ich mir zugelegt.

Cornelia Polettos neuestes Werk: „Meine schnelle Küche für jeden Tag“

Einigen von Euch wird es sicherlich schon aufgefallen sein, ich bin ein Poletto-Fan. Ich besitze alle ihre Kochbücher und nutze diese auch sehr gerne. Ich mag ihre Rezepte einfach. So könnt Ihr Euch sicherlich denken, dass ich natürlich ihr neuestes Kochbuch bei Amazon vorbestellt habe. Pünktlich zum Erscheinungstermin kam es dann auch, auf Amazon ist Verlass! Auch auf Frau Poletto? Hmm, ich finde, dass Cornelia Poletto sich mit ihren Kochbüchern eher zurück als vorwärts entwickelt. Natürlich weiß ich nicht, welche glorreiche Marktforschung dahinter steckt, dass sie mit ihren Büchern immer mehr die Kocheinsteiger anspricht. Ich persönlich finde es super schade. Ich erwarte von einer Sterneköchin, wenn auch ehemalig, schon mehr. Ich muss nicht zum wiederholten Male gesagt bekommen, was ich in meinem Kühlschrank und Vorratsschrank immer parat haben sollte oder welches Equipment eine Küche braucht.

Mir ist das alles etwas zu austauschbar und zu einfach. Ich brauche kein Rezept mehr für Chili-Knoblauch-Spaghetti, eine schnelle Gemüselasagne oder Gemüsetempura – oder gar eine gefüllte Ofenkartoffel mit Lachs und Meerrettich. Ich musste also feststellen, dass meine Sammelwut von Cornelia Poletto-Kochbüchern nun ab diesem Zeitpunkt so endlich ist, wie die damals von Jamie Oliver-Kochbüchern.

Jetzt frage ich Euch, ist es nicht schade, dass machen Köche Kochbücher produzieren, wie andere „Brezel backen“, und einfach der Ideenreichtum darunter enorm leidet? Nennt man das vielleicht Kochbuch-Burn out? Ich glaube aber trotzdem, dass dieses Buch für Kochfrischlinge hilfreich sein wird.

Erstlingswerk von Nelson Müller: „Meine Rezepte für Body and Soul“

Darauf war ich so richtig gespannt, auf das erste Kochbuch von Nelson Müller. Dieser super sympatische Koch, der auch bei „Lanz kocht“ aktiv ist. Als erstes ist mir aufgefallen, dass sie ihn auf den Bildern ganz komisch retuschiert haben. Zum Teil glänzt er wie eine Speckschwarte und sieht sich gar nicht ähnlich. Vielleicht hat er auch ein neues Make-up ausprobiert, wer weiß das schon. Die Kinderbilder von Nelson brauche ich auch nicht unbedingt in einem Kochbuch. Die Mini-Disc mit drei seiner Songs, die dem Kochbuch beigeklebt ist, finde ich allerdings toll.

Das Kochbuch, deshalb wohl auch die Kinderbilder zu Beginn, muss man wohl eher als eine Kochbuch-Biographie verstehen. Biographien von viel zu jungen Promis liegen schließlich im Trend – Katzenberger, Lahm… . Die Rezepte sind nicht klassisch nach „Vorspeisen“, „Fleisch“ oder „Desserts“ eingeteilt, sondern nach seinen Lebensabschnitten des Promi-Kochs: „Meine Kindheit“, „Meine Heimat“ bis hin zu „Mein Restaurant Die Schote“. Prinzipiell eine tolle Idee, wenn man seine eigentliche Kochkreativität, die er bei seinen Rezepten beispielsweise bei „Lanz kocht“ an den Tag legt, in Wahrheit erst im letzten Kapitel merken würde. Auch schade. Ein Rezept wie „Bunter Frühlingssalat mit Tomaten und Pilzen“ braucht man nicht in einem Kochbuch von Nelson Müller. Für mich hätten die beiden letzten Kapitel im Kochbuch gereicht! Das nächste Mal, lieber Nelson, bitte mehr von Deiner Kochstärke zeigen und weniger Historie. Du bist noch viel zu jung für eine solche Art von Kochbüchern ;-).

Ein Traum für die wilde Küche: Karl-Josef Fuchs „Die neue große Wildkochschule“

Ein nicht ganz preisgünstiges Kochbuch für 49,90 €, aber eine Investition, die sich lohnt, wenn man Wildgerichte gerne isst und kocht. Tolle Rezepte, gute Warenkunde und alles, was man zur Wildküche wissen muss. ABER: Wenn man das Vorgängerbuch „Die große Wildkochschule“ schon hat, so wie ich, wird man äußerst enttäuscht sein, denn das neue Buch enthält 1:1 die Rezepte aus dem alten Buch plus ein bisschen mehr. Das finde ich eine echte – und ich muss es deutlich sagen – „Verarsche“ am Kunden. Wer sich also für dieses Buch entscheiden sollte, nehmt das neue, erweiterte! Und ihr könnt in tollen Rezepten wie beispielsweise „Gegrillte Wassermelone mit Fasanenbrust und Calamaretti“ oder „Gratinierte Gamsmedaillons“ schwelgen. Außerdem lernt Ihr alles über Wild, was man wissen muss. Lieber Tre Torri Verlag schreibt doch bitte demnächst drauf, dass die neue Ausgabe nur eine erweiterte ist!

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Melanie

Ich bin die Gastgeberin von Blanda’s, dem Weblog für „Inside Outside Living“, Lifestyle und Dekoration in Wohnung und Garten, gutes Essen und stilvolle Gastlichkeit. Und schreibe hier seit 2007 über Dinge, die ich liebe.

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