Peruanische Ceviche mit Mais und Süßkartoffel

Genialer Ausflug in die peruanische Küche bei Freunden

Neue Küchen zu entdecken, ist eines meiner liebsten Hobbies. So war ich im Glück, als Freunde uns zum peruanischen Abend mit einem echt peruanischen Menü eingeladen haben. Unser Freund ist Peruaner und leidenschaftlicher Koch und seine Frau nicht nur eine tolle Gastgeberin – 1000 Dank an dieser Stelle für diesen tollen, geselligen und kulinarisch köstlichen Abend! Wir haben viel über die Küche Perus gelernt. Peru ist ein Land, das bedingt durch seine Historie die Fusion-Küche in Wahrheit fast „erfunden“ hat und das seit Jahrzehnten – wenn das überhaupt ausreichend datiert ist – lebt. Ergänzt durch die spannenden Produkte, insbesondere die vielen unterschiedlichen Maissorten, ein Genuss. Wobei man natürlich sagen muss, dass wir auch einen exzellenten Koch hatten, der uns die peruanische Küche nahe gebracht hat.

Das peruanische Menü von Jorge

 

Peruanischer Aperitif mit Pisco Sour und peruanischen Knabbereien

Peruanischer Aperitif mit Pisco Sour und peruanischen Knabbereien

Der Aperitif war bereits ein Highlight des Abends: Es hab „Cancha serrana o maiz tostado“, das sind im Ofen geröstete besondere Maiskörner gemeinsam mit salzig gewürzten Bananenchips. Dazu gab es ein peruanisches Nationalgetränk „Pisco sour“, das wahnsinnig köstlich ist, und das ich bestimmt nicht zum letzten Mal getrunken habe. Es besteht aus Pisco – natürlich peruanischem -, ein Destillat aus Weintrauben (also nicht mit unserem Tresterbrand oder Grappa zu vergleichen), frisch gepresstem Limettensaft und ein wenig Zuckersirup mit einem Topping aus geschlagenem Eiweiß (genial) und wenigen Tropfen Amargo Chuncho (einem peruanischen Bitterlikör). Ich habe schon mal im Internet geforscht: Die Zutaten und auch das Rezept könnt Ihr hier bestellen bzw. sehen. Ich fürchte, ich werde hier Neukunde… Und freue mich schon darauf, den Pisco Sour im Frühling auf der Terrasse zu trinken, ich hoffe natürlich wieder gemeinsam mit unseren Freunden :-).

Es ging überaus köstlich weiter mit Tapas: Papas a la huancaína auf dem Probierlöffel. Das sind kleine, schmackhafte Kartoffeln, die mit Schale serviert werden (z.B. La Ratte aus Frankreich) und mit der „Salsa huancaína“ veredelt werden. Jorge hat darauf noch Chilifaden und kleine rote Paprikawürfel drapiert. Ich sage Euch, die Sauce ist der Hit! Man kann sie übrigens auch hervorragend als Pastasauce oder Dip zu Gemüse verwenden. Jorge hat mir ein Glück das Rezept für Euch verraten:

Zutaten für die „Salsa huancaína“

Papas (kleine Kartoffeln) a la huancaína auf dem Probierlöffel

Papas (kleine Kartoffeln) a la huancaína auf dem Probierlöffel

250 ml oder etwas mehr gutes Pflanzenöl (gerne Maiskeimöl, kein Olivenöl!), 2 mittelgroße weiße Zwiebeln, geschält und geachtelt, 3 peruanische ajíes amarillos (Capsicum baccatum) Chilis entkernt und geviertelt (ersatzweise 5 grüne, frische Peperoni), 2 Knoblauchzehen, geschält, 1 gelbe Paprika, entkernt und in mittelgroße Stücke geschnitten, 200 ml frische Milch, 250 g queso blanco (ersatzweise eine 1:1-Mischung aus Ricotta- und Fetakäse), Salz und weißer Pfeffer

Zubereitung

In einer großen Pfanne ca. zwei Esslöffel des Pflanzenöls erhitzen. Darin die Zwiebel- und Paprikawürfel anbraten. Nach ca. 2 Minuten die Peperoni und den Knoblauch unter gelegentlichem Wenden dazugeben. Das Ganze kann ruhig etwas Farbe bekommen bzw. die Paprika und Zwiebel auch gerne kleine, dunkle Bratflecken aufweisen. Aus der Pfanne nehmen und abkühlen lassen.

Das abgekühlte Gemüse in einem Standmixer mixen und die Hälfte der Milch dazu geben bis alles eine homogene, möglichst glatte Textur bekommt.

Den Käse (bzw. die Käsemischung) und die restliche Milch dazu geben. Auf höchster Stufe mixen bis alles glatt ist. Großzügig salzen und pfeffern. Weiter mixen und durch die obere Öffnung des Mixers langsam das Öl fließen lassen bis eine Emulsion entsteht.

Die Sauce könnt Ihr auch auf Vorrat produzieren und in Weckgläsern im Kühlschrank ca. 14 Tage aufbewahren. Dann sollte die Emulsion flüssiger sein, da diese nach der Kühlung etwas eindickt.

Peruanische Ceviche mit Mais und Süßkartoffel

Peruanische Ceviche mit Mais und Süßkartoffel

Danach gab es Ceviche! Juhu, eine meiner Lieblingsvorspeisen. Man macht Ceviche aus rohen – wirklich super frischen – Fischwürfeln (hier Kabeljau), die in Limettensaft mariniert und mit Zwiebeln, Knoblauch und frischem Koriandergrün, Salz, Chilischoten abgeschmeckt werden. Die Peruaner marinieren den Fisch nicht über Nacht, wie es hier teilweise empfohlen wird, sondern nur kurz wenige Minuten: schmeckt viel besser!!

Peruanischer Pulpo (Tintenfisch) al olivo

Peruanischer Pulpo (Tintenfisch) al olivo

Weiter ging es mit Pulpo al olivo: In feine Streifen geschnittener Pulpo, der wieder mit einer leckeren Sauce nappiert wurde.

Peruanischen Hühnchen "Aji de gallina" auf Reis

Peruanischen Hühnchen „Aji de gallina“ auf Reis

Der Hauptgang war zum Hineinlegen lecker: Ají de gallina. Dafür wurde Hähnchenbrust ganz langsam und schonend im Dampfgarer gegart, zerpflückt und mit einer tollen Sauce auf Reis serviert.

Peruanische Dessertvariation alá Jorge

Peruanische Dessertvariation alá Jorge

Zum Dessert gab es gleich eine Dessertvariation: Arroz con leche de lúcuma (ich bezeichne es mal laienhaft als peruanischen Milchreis sehr lecker gewürzt), Mazamorra morada (ein Pudding oder „Rote Grütze“ aus einer speziellen dunkelroten Maissorte mit getrockneten Aprikosen darin) und frischen Maracujas. Da ich nicht so ein großer „Milchreis-Fan“ bin, war es jetzt nicht meine Leibspeise des Menüs, aber trotzdem toll gemacht. Köstlich fand ich die peruanische „Rote Grütze“, sehr ungewöhnlich und schmackhaft zusammen mit den frischen Maracujas.

Jorge – geniales Menü!!

 

 

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Melanie

Ich bin die Gastgeberin von Blanda’s, dem Weblog für „Inside Outside Living“, Lifestyle und Dekoration in Wohnung und Garten, gutes Essen und stilvolle Gastlichkeit. Und schreibe hier seit 2007 über Dinge, die ich liebe.

2 Comments
  • Pingback:Hessisches Sushi: So geht hessisches Fingerfood
    Posted at 09:00h, 19 Februar Antworten

    […] Nach unserem tollen peruanischen Abend bei Freunden waren wir nun an der Reihe. Aus Scherz sagte ich unseren Freunden, dass ich ja hessisch kochen könnte. Nur, das muss ich ehrlich sagen, war mir das ein wenig zu schlicht, ein Menü mit Handkäs, Rippchen mit Kraut und Grüner Sauce zu gestalten. Meine bessere Hälfte meinte dann, in Erinnerung an einen sehr lustigen Abend im Gemalten Haus in Frankfurt: “Mach doch Hessisch Sushi”. Das war die Idee! Als Starter machte ich eine kleine Auswahl hessischer Spezialitäten als Fingerfood vorab, typisch, aber irgendwie feiner. Hier die Rezepte: […]

  • Pingback:Jakobsmuscheln mit Granatapfel und Pisco | neue/ess/klasse - das blog für gutes essen und stilvolle gastlichkeit
    Posted at 12:39h, 13 April Antworten

    […] unseres lieben Freundes Jorge bin ich mit der Peruanischen Küche komplett infiziert! Langsam traue ich mich selbst ans peruanische Kochen, was ich neben Jorge auch […]

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