Regelmäßige Leser von neue-ess-klasse haben vielleicht damals mitbekommen, dass die Ausgabe 2/2011 der Foodzeitschrift BEEF! bei uns wegen der Bratwurst-Rezepte einen doch recht großen BUZZ – online wie offline – erzeugt hat. Wurstfüllhörner waren für die Kitchen Aid dann auch schnell bestellt worden und nun mussten wir auch alle ran, an die eigene Wurstproduktion! Olaf wurde mit der Bestellung von Fleisch und Därmen bei der ortsansässigen Fleischerei beauftragt, die ihm eine echte Familienpackung an Därmen verkaufte (ich hoffe, für die Zukunft gibt es auch kleiner Portionen :-D). Dort wurde er auch etwas komisch beäugt… Warum auch immer… Scheint wohl nicht ganz normal zu sein, dass jemand seine eigene Wurst produziert…
Dann ging es los:
Wir stellen ein Wurst-Team der Extraklasse zusammen! Ein Wurst-Amateur-Team, ausgestattet mit zwei Kitchen Aids, zwei passenden Fleischwölfen und Wurstfüllhorn-Sets, wollten es wissen. Eine Kitchen Aid wartete sogar noch auf der Ersatzbank – wurde aber im Endeffekt nicht benötigt. Technische Defekte oder Schäden sind bis heute nicht bekannt. Da wir nicht kleckern, sondern klotzen wollten, waren gleich drei Wurstrezepte aus BEEF! für die Umsetzung geplant. An diesem Part bin alleine ich schuld und ich übernehme die komplette Verantwortung für die Arbeitsmenge, die wir daraufhin zu leisten hatten 😳 :
- Salsiccia – italienische Bratwurst mit Wildschwein, Lardo und Fenchel
- Auerochsenbratwurst – Rindsbratwurst mit Morcheln und Walnüssen
- Für die Mädchen: Geflügelbratwurst thailändisch mit Zitronengras, Koriander und Chili
Um es gleich vorweg zu nehmen, die Sieger-Wurst der 20-köpfigen Expertenjury des Abends war die „Geflügelbratwurst“!
Ich gebe es an dieser Stelle zu, ich war mega-aufgeregt, ob dieses Event ein kulinarischer Erfolg werden würde. Was passiert, wenn wir am Nachmittag keine Wurst zustande bekommen und die Gäste am Abend vor leeren Tellern oder rohem Wurstbrät sitzen würden? Mein Gewissen beruhigte ich damit, dass ich am Vormittag noch intensiv in die Salatproduktion einstieg…. (Nudelsalat – muss ich eigentlich auch mal posten – , Kartoffelsalat und Bulgursalat ala Melanie).
Dank tatkräftiger handwerklicher, kochtechnischer und maschinentechnischer Unterstützung wurde es aber – trotz viel Arbeit – ein recht spaßiger und erfolgreicher Nachmittag – sowie ein entspannter und leckerer Abend. Im Prinzip funktioniertes jedes der Wurstrezepte nach einen ähnlichen Schema. Das Fleisch mit Fettanteil in schmale Streifen schneiden, Zwiebeln würfeln und anschwitzen, Zutaten wir Knoblauch, Frühlingszwiebeln, Nüsse,
Kräuter, Chilischoten klein schneiden, Gewürze anrösten und mörsern, Salz abwiegen und alles zusammen in einer großen Schüssel gründlich mischen. Dann ab damit durch den Fleischwolf (große Scheibe). Einen Teil davon ein zweites Mal durchwolfen (evtl. mit kleinerer Scheibe). Das ist für die Bindung wichtig. Evtl. weitere Zutaten wie kleingewürfelten Lardo und Fenchelknolle bei der Salsiccia oder Staudensellerie und Morcheln bei der Auerochsenbratwurst am Ende unter das Brät mischen.
Soweit – so gut mit den Vorarbeiten:
Jetzt ging’s an die Därme. Unsere waren in Salz eingelegt und mussten erst gut gespült werden. Dann sollen die Därme mindestens 20 Minuten in warmen Wasser eingeweicht werden. Unser Tipp: Das ist wirklich das Minimum. Bei der zweiten Wurstsorte ging das auffädeln der Wurstdärme auf die Wurstfüllhörner nämlich viel leichter! Nun sollte man als Amateuer-Team auf alle Fälle zu zweit oder zu dritt an der Wurstmaschine arbeiten. Einer füllt das Brät oben in den Wolf. Er nächste stopft das Brät durch den Wolf. Der Dritte formt am Ende des Wurstfüllhorns die Würste. Manchmal braucht man noch jemanden, der mit sauberen Händen Knoten in die Wurstenden macht. Ein fünfter sollte für die Getränke zuständig sein….
Unser Tipp für alle Kitchen Aid-Wurstfüllhorn-Besitzer: Packt dieses komische weiße kleine Rad nicht vor das Füllhorn. Das verstopft die Angelegenheit mal gerne. Ohne das Rad geht es auch schneller. Keine Angst, nicht zu schnell :-). Die Wurst kommt trotzdem nicht „rausgeschossen“, wie wir erst befürchtet hatten.
Die Geflügelwurst haben wir aus „Sicherheitsgründen“ – Achtung Salmonellen – 15 Minuten bei 80 Grad im Dampfgarer in Wasser liegend sofort nach der Produktion gebrüht. Schließlich waren auch Schwangere in der Jury vertreten. Für die Resteverwertung am zweiten Tag habe ich auch noch die beiden anderen Sorten gebrüht. Und – sehr interessant: Nach dem Brühen schmecken die Würste noch intensiver.
FAZIT: Ein Lob an die Zeitschrift BEEF! für die tolle Idee und die tolle Rezepte. Wir haben uns auf alle Fälle danach wie Grill-Götter gefühlt.
Nachtrag: Die Rezepte gibt es sogar hier online.
Nachtrag 2: Von „Bruderherz“ und für alle Statistiker soll ich noch anmerken, das wir insgesamt 36 Salsiccia, 43 Auerochsen- und 25 Geflügelbratwürste hergestellt haben!
6 Comments
Nana
Posted at 15:17h, 11 JuliMan, man, man das ist ja wohl der Hit! Lecker, lecker! Wir haben absolut etwas verpasst! Plant uns beim nächsten mal bitte wieder mit ein, wenns heißt: Ran an die Wurscht 🙂
Wir grüßen Euch!
Nana und Sandro
Bruderherz
Posted at 16:10h, 11 JuliDas war echt der Hammer! Ich hoffe das BEEF deinen Beitrag hier liest und uns beim nächsten mal mit BEEF Grillschürzen sponsort :o)
Der Ludyk
Posted at 18:18h, 11 JuliNach diesem Event werde ich dann doch noch ergänzend die Firma „Wurstgenuss“ gründen und künftig „Groovy Sausages“ fabrizieren ;-).
Hat mächtig Spass gemacht!
Pingback:Auf Wunsch: Nudelsalat Caprese | neue/ess/klasse - das blog für gutes essen und stilvolle gastlichkeit
Posted at 12:46h, 15 Juli[…] Klassiker geworden, da er einfach herrlich zu jeder Art von Grillpartys passt. So gab es auch zu unserem Wurst-Event diesen Nudelsalat. Von einigen netten Menschen wurde ich schon um das Rezept gebeten, was ich nun […]
Airportibo
Posted at 16:43h, 17 JuliWOW! Ich bin absolut beeindruckt und neidisch. Das ist wirklich der Hammer! Ich muss gleich schauen, wie viel eine Kitchen-Aid mit Wurstaufsatz kostet!
Ron
Posted at 21:10h, 01 SeptemberHoert sich ja alles super an, am Wochenende werden wir loslegen.
Was gab’s denn als Beilage??
Ronald