Mit vier neuen Food-Zeitschriften in den Sommer: meine persönliche Rezension

Rein von Berufswegen her, mag ich es sehr, in den großen, üppigen Zeitschriftenregalen rumzustöbern und neue Zeitschriften zu entdecken. Meine besonderen Lieblinge sind Food- und Einrichtungszeitschriften. Für meine Sommerlektüre habe ich mir vier Newcomer zugelegt. Meine persönliche kleine Rezension, sortiert nach meiner persönlichen Hitliste, findet Ihr hier:

1. Sylt kulinarisch – ein Sonderheft von Der Feinschmecker

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Ein ganzes Heft zum Thema „kulinarisches Sylt“ da: musste man mich am Kiosk nicht lange dazu überreden. Wenn einer meiner persönlichen Lieblingsköche, Johannes King, noch auf dem Cover abgebildet ist, gleich zweimal nicht. Auch wenn mit 9,95 € Anschaffungspreis des Heftes kein Schnäppchen ist, rein damit in den Einkaufswagen. Diese Investition hat sich gelohnt. Ich habe die Zeitschrift von der ersten bis zur letzten Silbe durchgelesen. Recht anspruchsvoll – auch was die vielen (130 sollen es sein) Tipps angeht – passend zum Feinschmecker, aber hilfreich und toll. Das macht Lust darauf, die Insel mal wieder zu besuchen. Die Rezeptausbeute ist allerdings nicht so hoch. Es geht mehr um die kulinarischen Köstlichkeiten vor Ort: Köche, Produzenten und wo geht wer hin. Vom letzten Sylter Milchbauern bis zur Erfolgsgeschichte Sansibar – alles ist mit dabei.

2. Saveurs – Geschmack auf französisch

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Saveurs ehrt die französische Koch- und Lebenskunst. Das Magazin erscheint alle zwei Monate. Ich hatte es jetzt mit der Ausgabe Juni/Juli 2012 zu tun. Freihaus bekommt man noch etwas Musik via aufgeklebter CD auf die Ohren. Das brauche ich weniger, da bin ich in meinem Musikgeschmack sehr eigen. Aber das Heft kann mittlerweile wirklich etwas (ich beobachte es schon länger). Ich musste mich generell an den Heftaufbau gewöhnen, denn die kulinarischen Themen wechseln munter miteinander ab. Generell ist es in drei große Hauptteile gegliedert: Saveurs Kochen, Saveurs Einladen und Saveurs Reisen (nicht nur nach Frankreich). Saveurs Kochen behandelt meistens auf 2-5 Seiten eine Zutat (z.B. Tofu, Tomatenmark, Kalbfleisch oder Kohlrabi). Auch ein Chefkoch steuert ein „Zucchini einmal anders“-Rezept bei, was ein bisschen „lost“ im Umfeld daherkommt. Besonders gut gefallen haben mir das zehnseitige Special zum Thema Essig und der Part, wie man Frischkäse selbstmachen kann – inkl. Rezepten. Was jetzt aber im Part Saveurs Einladen das Porträt zu Couscous macht, verstehe ich nicht. Das ist vielleicht meine deutsche, sehr strukturierte Seele. Am Ende des Heftes bekommt man noch 16 Rezeptkarten zum Raustrennen mit auf den Weg. Diese greifen die Rezepthighlights des Heftes auf – zumindest die der Redaktion ;-). Insgesamt mal etwas anderes und sicherlich lesenswert. Das Heft kostet 4,80 €.

3. Martha Stewart Living Deutschland

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Martha Stewart ist mir noch ein Begriff aus meiner Verlagszeit: „Wir müssen mal ein Heft wie Martha Stewart machen“, klingt es mir noch heute in den Ohren. So habe ich auch die erste Ausgabe, an die sich nun ein deutscher Verlag gemacht hat, gekauft. Martha Stewart ist in den USA ein Star mit Ihren Zeitschriften und Ideen zu den Themen Essen, Genießen, Basteln, Dekorieren & Co. Nun war ich extrem gespannt auf die erste deutsche Ausgabe. Um es gleich vorweg zu nehmen, man merkt sofort, dass man „nur“ redaktionelles Material von Martha Stewart gekauft hat und dann daraus ein Heft gestrickt hat. Es wirkt leider nicht so, als hätte Frau Stewart da Ihren Esprit unvermittelt versprüht. Schade. Besonders peinlich finde ich die Seite „Martha weiß Rat“. Martha Stewart, Amerikas bekannte Stilikone, soll dort auf Leserfragen ihre Erfahrungen und Tipps an die Leser weitergeben. Ne, ne, ne, denn gleich rechts wird eine Redakteurin, die Wohnexpertin, abgebildet, die anscheinend die Fragen beantwortet. Was hat das mit Martha Stewart zu tun. Ruft die Redakteurin bei Martha an und klärt mit ihr die Antworten ab? Wirkt komisch. Dann nenne ich doch die Rubrik anders…

Inhaltlich wird mit dem Thema Dekorieren und Einrichten gestartet. Produkte zum Kaufen wechseln sich mit Selbstgemachtem ab. Die Doppelseite Beauty, hat darin nichts verloren, ist aber sicherlich für die Anzeigenkunden von Bedeutung, die man gewinnen möchte. Dann kommt der Geniessen-Teil. Auf Seite 82 sieht man dann endlich mal wieder – nach dem Grußwort zu Beginn – Martha Stewart, hier beim Ernten von Rhabarber. Die Strecke mit den Tartes, kleine süße Kuchen, hat mir am besten gefallen. Eine Tier-Seite gibt es auch. Man lernt, wie man Hunden die Zähne putzt. Dann folgen die wunderschöne Blumendeko und der Garten-Teil. Für 3,90 € bietet das Magazin viel, aber mir persönlich zu wenig Martha Stewart.

4. sweet paul

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Paul Lowe ist ein prominenter Blogger und Foodstylist aus New York. Er gibt ein echt schönes e-Magazin heraus. Ein schlauer deutscher Verlag kam nun auf die Idee, damit Geld zu verdienen, und eine deutsche Zeitschrift mit den Rezepten, Fotos und Ideen von Paul herauszugeben. In Deutschland kann man anscheinend das englische kostenfreie e-Magazin nicht so gut lesen ;-). Toll für Paul. Das Heft ist auch schön gemacht und kostet 5,90 €. Es soll 4x im Jahr saisonal passend erscheinen. Die Picknick-, Burger- und Paletas(Eis aus Mexiko)-Strecken haben mir sehr gut gefallen. Die Dekogeschichten eher weniger. Insgesamt gefällt mir das Online-Original allerdings besser.

Insgesamt muss man sagen, dass die Verlage nicht müde werden, uns mit neuen Zeitschriften zu locken. Mal gut gemacht, mal einfach schnell zusammengestöpselt.

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Melanie

Ich bin die Gastgeberin von Blanda’s, dem Weblog für „Inside Outside Living“, Lifestyle und Dekoration in Wohnung und Garten, gutes Essen und stilvolle Gastlichkeit. Und schreibe hier seit 2007 über Dinge, die ich liebe.

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